PROZESS DER LEITBILDENTWICKLUNG
Der Verein pitanga – gemeinsam Vielfalt leben wurde im Juli 2020 von einer Gruppe von Personen mit und ohne Migrationshintergrund gegründet. Aufgrund ihrer fachlichen Expertise sowie langjährigen Erfahrung in den Bereichen Diversität, Bildung und Interkulturalität war es ihnen ein Anliegen, die kulturelle, berufliche und soziale Integration sowie das respektvolle Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und Herkunftsländern im Sinne eines bereichernden Miteinanders in einer pluralen Gesellschaft zu fördern.
In die Arbeit am Konzept dieses Vereins waren von Anfang an auch Mitglieder von muttersprachlichen Communities eingebunden. Sie tragen die Vereinsziele nicht nur mit, sondern sind an deren Umsetzung wesentlich beteiligt.
Der Vereinsname ist Programm: pitanga bezeichnet eine tropische Frucht aus Südamerika. Obwohl sie hier nicht heimisch ist, gedeiht sie in unseren Breiten stärker, süßer und schöner denn je, sofern ihr ausreichend Zuwendung, Zeit und Pflege zuteil werden. Auch Menschen, die aus fernen Ländern und anderen Kulturen zugewandert oder geflüchtet sind, können bei uns Wurzeln schlagen und „mehrheimisch“ werden, wenn sie förderliche Rahmenbedingungen vorfinden. Diesen Rahmen möchten wir mit unseren Angeboten schaffen.
An den Inhalten und Zielformulierungen wird seitdem kontinuierlich gearbeitet und die Weiterentwicklung dokumentiert.
GRUNDHALTUNGEN UND ZUGÄNGE
Interkultureller, transkultureller und inklusiver Ansatz
Die Vereinsaktivitäten und -angebote richten sich an Menschen mit unterschiedlichen Erstsprachen sowie sozialen und kulturellen Zugehörigkeiten.
Auch der Vorstand und das Team der Mitarbeiter*innen sind multikulturell und multisprachlich besetzt. Mit der Einbindung von muttersprachlichen Communities als Vereinsmitglieder, deren Anzahl kontinuierlich ausgeweitet werden soll, wird mit jeder neuen Gruppe eine größere Anzahl von Menschen anderer Herkunft und anderer Erstsprache Teil unseres Vereins.
Basierend auf dem trans- und interkulturellen Ansatz verstehen wir unsere Arbeit als Begegnung, Austausch und Auseinandersetzung mit allen Beteiligten auf Augenhöhe. Alle Menschen, mit denen wir arbeiten, werden in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen, in unsere Aktivitäten miteinbezogen und individuell begleitet: unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Weltbild, ihrer Bildungsbiografie oder ihrer sozialen Situation. Das Wahrnehmen von Mehrfachzugehörigkeiten, ohne diese zu werten, und die Wertschätzung von Vielfalt sind die Basis unserer transkulturellen und inklusiven Arbeit. Dies bedarf einer kontinuierlichen, proessionellen und selbstreflexiven Auseinandersetzung aller Verantwortlichen, Vorstand wie Mitarbeiter*innen, für die wir Raum und Zeit bieten.
Diversität, Gendergerechtigkeit, Gleichstellung und Empowerment
Bei der Durchführung unserer Aktivitäten orientieren wir uns an Aspekten der Diversität und Gendergerechtigkeit, indem wir im Verein auf eine gleichberechtigte Funktionsaufteilung innerhalb des Leitungs- und Vorstandsteams, aber auch auf der Ebene des Teams der Mitarbeiter*innen sowie bei unseren Angeboten achten, sofern dies möglich ist. Grundsätzlich sind immer Menschen mit und ohne Migrationshintergrund eingeladen, an unseren Angeboten teilzunehmen. Darüber hinaus richten sich unsere Projekte und Programme an bestimmte TZielgruppen, die sich an einer bestimmten Altersgruppe oder an der Geschlechtsidentität der Teilnehmer*innen orientieren. Unser Ziel ist es, die Menschen in ihrer Selbstbestimmung und ihren Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich ihres sozialen und beruflichen Lebens zu stärken und zu fördern.
Teilnehmer*innen-Orientierung und Parteilichkeit für unsere Zielgruppen
Antidiskriminierender, antirassistischer und gewaltfreier Ansatz
Wir positionieren uns klar gegen Diskriminierung und Rassismus auf individueller, gesellschaftlicher, struktureller und institutioneller Ebene, aber auch gegen jegliche Anwendung von physischer und psychischer Gewalt. Die Arbeit mit unseren Teilnehmer*innen, den Vereinsmitgliedern wie den muttersprachlichen Communities, unseren Vernetzungspartner*innen und anderen Stakeholdern ist von diesem Ansatz geprägt. Unsere Angebote sollen ebenfalls dazu beitragen, Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus, die Ohnmachtsgefühle und Verletzungen bewirken, zu reduzieren.
ANGEBOTE UND TÄTIGKEITSFELDER
STADTTEIL- UND GEMEINWESENARBEIT
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Vereins liegt in der Kooperation und im Austausch mit den Verantwortlichen des Haus im Leben sowie dem Stadtteilzentrum Höttinger Au. Ziel dieser Kooperation ist die Förderung des sozialen Austauschs von Teilnehmer*innen der Vereinsangebote und den muttersprachlichen Communities mit Bewohner*innen und Dienstleistungsanbieter*innen sowie ansässigen Vereinen im Haus im Leben und im Stadtteil Höttinger Au. Gemeinsame Aktivitäten wie die Organisation von Zusammenkünften, Festen, interkulturellen Dinnerabenden u.Ä. dienen dazu, den sozialen Austausch von Menschen mit verschiedenen Zugehörigkeiten und Biografien zu fördern.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND VERNETZUNG
Der Verein ist aktives Mitglied im Tiroler Integrationsforum und Teil des Netzwerks Asyl sowie mit zahlreichen Partnerorganisationen und Anlauf- und Beratungsstellen, die Teilnehmer*innen an unsere Angebote vermitteln, vernetzt. In der Öffentlichkeit sind wir über unsere Website sowie über die sozialen Medien präsent.
PERSPEKTIVEN
Der Verein entwickelt laufend neue Projekte und Angebote in den Bereichen Bildung, Diversität und Interkulturalität. Geplant sind niederschwellige Deutschkurse, Basisbildungskurse, Elternseminare und weitere interkulturelle Angebote, die sich besonders auf den Stadtteil Höttinger Au beziehen.
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